PHILIPP WESTERBARKEI geboren 1987, gilt als eines der vielversprechendsten Regietalente der jüngeren Generation. Durch seinen präzisen Blick auf szenische und menschliche Bezüge, das Ausloten von Kontroversen und spannungsreichen Tiefen gelingen ihm Hand in Hand mit seinen Darstellern mutige Konzepte, ohne dass seine Interpretationen dabei den Fokus auf das durch alle Zeiten erprobte Wesen des Theaters und seine unmittelbare physische Präsenz verlieren. 

  

Als Assistent namhafter Regisseure wie Barrie Kosky, Stefan Herheim, Andreas Homoki, Rolando Villazón, Claus Guth, Guy Joosten und Nicolas Brieger konnte Westerbarkei an der Deutschen Oper am Rhein seit 2013 immer wieder seine eigene Sichtweise und Interpretationsansätze schärfen und wurde daraufhin auch dort mit eigenen Arbeiten wie beispielsweise Gounods "Roméo et Juliette" und Puccinis "La Bohème" betraut. 

Seine Inszenierung von Mozarts "Die Zauberflöte" am Landestheater Coburg eröffnete die Saison 2018/19 mit einer vielschichtigen und weithin beachteten Interpretation des Bühnenklassikers. Mit der Wiederentdeckung der Oper "Masel tov! Wir gratulieren!" von Mieczylaw Weinberg konnte Westerbarkei erneut in Düsseldorf auf sich aufmerksam machen. Schon unter den Auflagen der Coronapandemie entwickelt, liess dieser spannungsreiche und spielfreudige Theaterabend das Publikum die verordneten Beschränkungen vergessen und bezeugte eindrucksvoll das emotionale Potential, das Westerbarkei durch seine Regiearbeit der Musik ergänzend entgegenstellen kann. 

  

Zuletzt feierte er große Erfolge mit zwei Werken von Verdi: die Spielzeiteröffnung 2022/23 am Stadttheater Bremerhaven gestaltete Westerbarkei mit einer gewagten und überregional gelobten Interpretation von "Macbeth". Für die Opernfestspiele Heidenheim im Sommer 2022 setzte er die Opernrarität "I due Foscari" sozialkritisch und aktuell in Szene.

  

Philipp Westerbarkei studierte Theaterwissenschaften und italienische Literatur an der Ruhr-Universität Bochum.